Montag, 21. Juni 2010

Die sechs Tage Woche

Wir sind hier nicht nur am Fliegen, sondern haben natürlich auch mal frei. Aber nicht wie andere Menschen ein normales Wochenende. Hier gibt es eine sechs Tage Woche. Das bedeutet vier Tage fliegen, zwei Tage frei usw.
Das führt immer wieder zu komischen Situationen, wenn man vergisst welcher Wochentag denn eigentlich ist, da man in einem anderen Zyklus lebt. So ist heute meine Donnerstag, aber in der richtigen Woche ist Sonntag. Da wir nur sechs Tage in der Woche haben, gibt es bei uns den Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag. Der Mittwoch existiert unter uns Flugschülern nicht.
Anfangs dachte ich, dass ich nie Probleme damit bekommen würde, aber inzwischen lebe ich mehr nach unserer Woche und bin dankbar über den Wochentaganzeiger an meiner Uhr.

Bis dato sind wir auch schon etwas rumgekommen, mit unserem guten Ford Explorer. Apache Trail, Tucson, San Diego, Los Angeles und viele Ausflüge in Phoenix haben wir schon gemacht.
In San Diego habe ich persönlich mich richtig verliebt. Direkt an der Küste, mit angenehmen Klima und viele jungen Leuten und schönen Bars - perfekt. Aus der geplanten einen Nacht dort wurden dann auch gleich zwei und ich möchte noch mal hin.
Haben dort unter anderem den Flugzeugträger USS Midway der inzwischen ein Museum ist besucht, sehr schön zu sehen, wie und was für Flugzeuge dort starten und landen können.

Eine dumme Sache ist uns allerdings passiert. Am ersten Abend wollten wir nach der langen Fahrt durch die Rocky Mountains in San Diego noch ein Bier trinken gehen. Also wurde gelost, wer als Fahrer herhält und nichts trinkt. Mein Kollege hatte das Pech das Los zu ziehen. Also haben wir bestellt, wir Bier (teilweise ekelhaftes) - er alkoholfreies Bier. Nach einigen Zügen begutachtet er das Etikett der Flasche etwas genaer und stellte fest, dass eben doch ein gewisser Alkoholanteil in dem anscheinend alkoholfreien Bier zu finden war. Kurz beraten, nicht weiter schlimm - wir nehmen ein Taxi zurück und lassen den Jeep stehen. Den Türsteher gefragt, ob wir das Auto auf dem öffentlichen Parkplatz stehen lassen können - Ja, ohne weiteres, aber ab 3 Uhr schleppt die Stadt alle Autos ab, die da noch stehen.
Ahja, das ist dann ja doof, weil von uns eigentlich niemand mehr fahren kann. Guter Rat ist teuer. Taxi hergewunken und unsere Lage erklärt und den freundlichen Mexikaner gefragt, ob er unser Auto für uns wegfahren könnte - hat er gemacht, sehr freundlich der Mann. Aber auf einen Parplatz auf dem nur bis 8 Uhr geparkt werden darf - also musste einer von uns am anderen morgen um 7 Uhr raus, mit dem Taxi zu dem Parkplatz und das Auto abholen. Im Endeffekt hat dann alles geklappt, der Kollege hatte eine kurze Nacht, der Taxifahrer Trinkgeld bekommen, eine gute Story über die blöden Deutschen und wir waren 50 Dollar an Taxigeld ärmer.
Die Alternative - Abschleppen hätte aber 300 Dollar gekostet. Also haben wir eigentlich ein Schnäppchen gemacht, das gefällt mir als Schwabe natürlich.

In den nächsten Wochen stehen Las Vegas, Grand Canyon und Jetski fahren auf dem Programm. Ihr seht, auch in der Freizeit haben wir also reichlich zu tun.
Die Mittag sind aber inzwischen so heiß geworden und das Wasser im Pool so warm, dass man eigentlich nur im Haus bleiben kann. Da hilft leider auch nicht, dass gerade die WM ist, denn mit unseren neun Stunden die wir später dran sind beginnt das erste Spiel bei uns um 04:30.
Das tolle ist aber, dass wenn wir Frühschicht haben, ich die erste Halbzeit während des Frühstücks ansehen kann. Toll ist auch, dass wir direkt vor der WM neue Fernseher auf den Stockwerken bekommen haben und (falls die Amerikaner nicht Golf als wichtiger erachten) auch die Spiele in HD ansehen können.

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