Donnerstag, 5. August 2010

Fortschritte

Den 37er Checkflug habe ich erfolgreich bestanden, war ein guter Flug mit einem guten Checkpiloten. Am Tag darauf habe ich dann mein erstes Cross-Country Solo geflogen. Zuerst zu einem Fluhafen, der drei parallele Pisten hat, jede so groß wie die Bahn in Frankfurt, aber keine Airliner. Nur kleine Flugzeuge oder eben Militär wie überall hier. Von dort an einen unkontrollierten Platz, an dem ein großer Wartungsbetrieb beheimatet ist. Dementsprechend stehen dort jede Menge Flieger herum, darunter viele 747 Jumbos. Auch mehrere Apache Kampfhubschrauber sind dort stationiert. Das macht das ganze etwas spannender. 

Endlich mal in Ruhe fliegen, alles verläuft nach Plan und kein Fluglehrer fordert ständig neue Sachen von einem. Traumhaft.

Seitdem sind drei Wochen vorbei und inzwischen habe ich 47 Flüge hinter mir. Gestern habe ich mein letztes Solo gefolgen - das letzte mal alleine in der Maschine. Es geht dem Ende entgegen. Ich habe jetzt noch einen Flug mit meinem Fluglehrer und dann stehen zwei Checkflüge an. Der erste ist Lufthansa intern und wohl der anspruchsvollste, wenn ich den bestehe, dann fliege ich am nächsten Tag mit einem Beamten vom Luftfahrtbundesamt, der mir dann den Privatpilotenschein aushändigt, wenn ich gut genug fliege.

Viel Stress also nächste Woche, aber nur noch drei mal Flugplan machen, vom Wetter und den Maschine abhängig sein müssen - das ist schon gut. Die letzten sechzehn Flüge macht man dann im Simulator wo man Instrumenten Flug und Manöver übt.


Inzwischen sind es:

  • 216 Starts & Landungen.
  • mehr als 78 Stunden Flugzeit gesamt.
  • 20 Stunden davon alleine im Flugzeug.


Letztes Wochenende sind wir spontan nochmal nach San Diego gefahren. Angenehme 20°C, Meer und viele junge Leute. Nachdem wir ein Hotel direkt am Strand gefunden hatten sind wir mit Rädern erstmal den Strand entlang gefahren. Abends haben wir noch einen Kollegen und seine Freundin getroffen und sind in eine Kneipe gegangen, in der wir schon beim ersten mal waren. War gut, auch wenn seltsamerweise 70% der Besucher asiatischer Herkunft waren an diesem Abend - auf Nachfrage erhielten wir die Info, dass das wohl daran läge, dass es Dienstags billigeren Alkohol gäbe. Nunja...

Am nächsten Tag haben wir uns Surfboards und Neoprenanzüge geholt und sind Wellensurfen gegangen. Hat erstaunlicherweise gut geklappt und extrem viel Spaß gemacht. Als plötzlich um und zwischen uns Delphine auftauchten war dann der Tag eh perfekt.
Auf dem Rückweg mussten wir dann dem oben genannten Kollegen zu Hilfe eilen, der eine vermeintlich Autopanne mitten im Nirgendwo hatte. Unser mitgebrachtes Benzin löste aber sein Problem und zeigte, dass die Tankanzeige ihren Geist aufgegeben hatte. Da er leider aber schon einen Abschlepper angerufen hatte ist er jetzt trotzdem 200 Dollar los. Aber wenigstens läuft das Auto wieder.
War ein schönes Wochenende.


Montag, 12. Juli 2010

Wochenende


46°C, dritter Platz für Deutschland in der WM, Wochenende, Pool!



In zwei Tagen der nächste Checkflug.

Bis jetzt:

  • 161 Starts & Landungen, davon einige mit dem maximal erlaubten Seitenwind von 17 Knoten.
  • knapp 55 Stunden Flugzeit gesamt.
  • knapp 11 Stunden davon alleine in der Maschine.

Als nächstes dann der 37er Checkflug, der zeigen soll, dass ich bereit bin alleine auf Cross-Country Flüge gehen zu können. Also mit allen möglichen unvorhersehbaren Dingen fertig werden zu können und schnell und richtig entscheiden welche Alternative die richtige ist. Aber auch nur so "einfache" Dinge wie eben den nächsten Checkpunkt oder Flughafen zu finden.

Wünscht mir Erfolg!


Montag, 21. Juni 2010

Die sechs Tage Woche

Wir sind hier nicht nur am Fliegen, sondern haben natürlich auch mal frei. Aber nicht wie andere Menschen ein normales Wochenende. Hier gibt es eine sechs Tage Woche. Das bedeutet vier Tage fliegen, zwei Tage frei usw.
Das führt immer wieder zu komischen Situationen, wenn man vergisst welcher Wochentag denn eigentlich ist, da man in einem anderen Zyklus lebt. So ist heute meine Donnerstag, aber in der richtigen Woche ist Sonntag. Da wir nur sechs Tage in der Woche haben, gibt es bei uns den Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag, Samstag und Sonntag. Der Mittwoch existiert unter uns Flugschülern nicht.
Anfangs dachte ich, dass ich nie Probleme damit bekommen würde, aber inzwischen lebe ich mehr nach unserer Woche und bin dankbar über den Wochentaganzeiger an meiner Uhr.

Bis dato sind wir auch schon etwas rumgekommen, mit unserem guten Ford Explorer. Apache Trail, Tucson, San Diego, Los Angeles und viele Ausflüge in Phoenix haben wir schon gemacht.
In San Diego habe ich persönlich mich richtig verliebt. Direkt an der Küste, mit angenehmen Klima und viele jungen Leuten und schönen Bars - perfekt. Aus der geplanten einen Nacht dort wurden dann auch gleich zwei und ich möchte noch mal hin.
Haben dort unter anderem den Flugzeugträger USS Midway der inzwischen ein Museum ist besucht, sehr schön zu sehen, wie und was für Flugzeuge dort starten und landen können.

Eine dumme Sache ist uns allerdings passiert. Am ersten Abend wollten wir nach der langen Fahrt durch die Rocky Mountains in San Diego noch ein Bier trinken gehen. Also wurde gelost, wer als Fahrer herhält und nichts trinkt. Mein Kollege hatte das Pech das Los zu ziehen. Also haben wir bestellt, wir Bier (teilweise ekelhaftes) - er alkoholfreies Bier. Nach einigen Zügen begutachtet er das Etikett der Flasche etwas genaer und stellte fest, dass eben doch ein gewisser Alkoholanteil in dem anscheinend alkoholfreien Bier zu finden war. Kurz beraten, nicht weiter schlimm - wir nehmen ein Taxi zurück und lassen den Jeep stehen. Den Türsteher gefragt, ob wir das Auto auf dem öffentlichen Parkplatz stehen lassen können - Ja, ohne weiteres, aber ab 3 Uhr schleppt die Stadt alle Autos ab, die da noch stehen.
Ahja, das ist dann ja doof, weil von uns eigentlich niemand mehr fahren kann. Guter Rat ist teuer. Taxi hergewunken und unsere Lage erklärt und den freundlichen Mexikaner gefragt, ob er unser Auto für uns wegfahren könnte - hat er gemacht, sehr freundlich der Mann. Aber auf einen Parplatz auf dem nur bis 8 Uhr geparkt werden darf - also musste einer von uns am anderen morgen um 7 Uhr raus, mit dem Taxi zu dem Parkplatz und das Auto abholen. Im Endeffekt hat dann alles geklappt, der Kollege hatte eine kurze Nacht, der Taxifahrer Trinkgeld bekommen, eine gute Story über die blöden Deutschen und wir waren 50 Dollar an Taxigeld ärmer.
Die Alternative - Abschleppen hätte aber 300 Dollar gekostet. Also haben wir eigentlich ein Schnäppchen gemacht, das gefällt mir als Schwabe natürlich.

In den nächsten Wochen stehen Las Vegas, Grand Canyon und Jetski fahren auf dem Programm. Ihr seht, auch in der Freizeit haben wir also reichlich zu tun.
Die Mittag sind aber inzwischen so heiß geworden und das Wasser im Pool so warm, dass man eigentlich nur im Haus bleiben kann. Da hilft leider auch nicht, dass gerade die WM ist, denn mit unseren neun Stunden die wir später dran sind beginnt das erste Spiel bei uns um 04:30.
Das tolle ist aber, dass wenn wir Frühschicht haben, ich die erste Halbzeit während des Frühstücks ansehen kann. Toll ist auch, dass wir direkt vor der WM neue Fernseher auf den Stockwerken bekommen haben und (falls die Amerikaner nicht Golf als wichtiger erachten) auch die Spiele in HD ansehen können.